February 12, 2008
Von Xiaguan nach Dali: China, wie unsereiner es sich vorstellt
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Wir nehmen den direkten Weg nach Dali. Der fuehrt neben einer vierspurigen Schnellstrasse, wo aber ein exzellenter Radweg durch die Leitplanke von der Autofahrbahn getrennt ist. Es ist kuehl und windig, aber die Sonne strahlt mit einer Intensitaet, wie es nur im Winter und in Hoehenlagen moeglich ist. Links von uns erheben sich die Schneemuetze tragenden Berge, rechts hinter Gemuesefeldern liegt der Erhai See.
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Die Altstadt von Dali ist ein typischer Fremdenverkehrsort, wie bei uns beispielsweise Rothenburg ob der Tauber. Die Stadt ist durch eine rechteckfoermige Stadtmauer umschlossen. Zugang verschaffen die vier maechtigen Stadttore, in aller Himmelsrichtung eins. Die Strassen sind in Raster angelegt, die meisten Haeuser haben einen hier typischen Baustil. Es sind Bauten nur mit Erdgeschoss und darueber eine niedrige erste Etage. Unten befinden sich die Geschaeftsraeume oder Werkstaette, oben die niedrigen Wohnraeume. Die unteren Raeume sind mit hoelzernen Tuerlaeden, die reich beschnitzt und bemalt sind, und die ganze Breite des Hauses einnehmen, zur Strasse abgeschlossen. Der obere Stockwerk ist meist aus Holzbrettern erbaut. Ueber das Ganze steht das geschwungene herausragende chinesische Dach mit einer wulstig gerippten Ziegeldeckung und reichverzierten Traufe. Es ist wie unsereiner, der China nur aus Filmen und Buechern kennt, sich vorstellt.
Da die meisten Bauten diesen Stil haben, hat die Stadt ein pitoresk-romantisches Gesammtbild, das offensichtlich auch in China nur selten zu finden ist. Dies erklaert die schiere Masse von chinesischen Touristen, die die Stadt foermlich ueberschwemmen, besonders die Strassen Fuxing Lu und Wengsiang Lu, die die Nord-Sued-Achse der Altstadt bilden. Hier findet man fast ausschliesslich Geschaefte mit Touristenbedarf, wie Silberschmuck, Gewebtes, Lederwaren, oder einfach Kitsch, wie ueberall auf der Welt, wo viele Touristen verkehren.
Unterkunft nehmen wir in dem von vielen Reisenden empfohlenen Jim's Tibetan Hotel. Der Besitzer Jim ist trotz seiner westlich anmutenden Name Tibetanischer Abstammung. Die ausgezeichnete Einrichtung hat in den kalten Tagen, wie die gegenwaertigen es sind, ein Riesenvorteil: Die schoenen Zimmer haben einen elektrischen Heizstrahler und die Betten beheizbare Matrazen. Bei ungeheizter Zimmertemperatur von 12 Grad ist dies ein wahrer Segen. Soviel Luxus hat natuerlich ihren Preis: 300 Yuan pro Tag, also etwa 30 Euro, in China eine stolze Summe.
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