February 6, 2008
In Jinghong: Chinesischer Sylvestertag
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Gegenueber dem Hotel sind zwei Garkuechen neben einander. In dem einen gibt es Bao-zi, das sind gefuellte Teigtaschen auf Dampf gegart, in der anderen Nudelsuppe. Heute probieren wir das Bao-zi. Es wird mit warmer Sojamilch serviert und schmeckt ausgesprochen gut.
Der Versuch, fuer unseren weiteren Weg irgendwelche sichere Informationen zu bekommen, ist vergebens. Wir schaffen es nicht, auch nur halbwegs gute Karten zu bekommen, ganz zu schweigen von der Tatsache, dass niemand zu wissen scheint, wo man auf dem Weg zwischen Jinghong und Kunming schlafen kann. Leider sind wir aus dem Alter, in dem wir noch auf gut Glueck ins Blaue losfahren konnten, laengst heraus. Aus dem Internet wissen wir, dass es eine verdammt bergige Strecke ist, was viele vor uns, auch besser trainiert und sowieso juenger, lieber mit dem Bus gemacht haben. Diese ist im Moment unsere einzige Information.
Wir entdecken wo die wenigen Esslokale in der Stadt sich befinden. Sie sind in der selben Strasse, an dem Mantin Lu, wo die schon erwaehnten Backpaker-Cafes stehen, sowie in der Querstrasse Mengpeng Lu.
Wir besuchen den Botanischen Garten, wo man alle einheimischen Pflanzen beisammen versammelt besichtigen kann. Es ist ein wunderschoener Park mit Teichen, Wiesen und Hainen, und vielen vielen Blumen. Es freut uns festzustellen, dass wir die meisten der Gewaechse auf dieser Reise schon Mal irgendwo draussen gesehen haben.
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Am Nachmittag ueberlegen wir uns noch einmal, wie es weitergehen soll. Uns gefaellt es hier ausgesprochen gut, aber fuer Radfahren gibt es bessere Gegenden. Vielleicht Lijiang? Dali? Kunming? Wir machen kurz entschlossen folgenden Plan: Bis Sonntag bleiben wir hier und erkundschaften mit dem Rad die naehere Umgebung. Am Montag fliegen wir dann nach Dali. Alles Weitere wird sich ergeben. Die Flugkarten kosten pro Person 42 Euro. Wie es mit den Raedern gehandhabt wird, weiss kein Mensch, wir bekommen aber die Auskunft, dass es grundsaetzlich moeglich ist Fahrrad mitzunehmen. Also lassen wir uns ueberraschen.
Heute ist hier sozusagen Sylvester, der letzte Tag des Jahres. In China ist es ein Familienfest, noch mehr als bei uns der heiliger Abend. Waere gut gewesen, wenn wir es gewusst haetten. Als wir abends essen gehen wollen, merken wir, dass alle Geschaefte und Lokale zugemacht haben. Ich bekomme bei einem Haendler, der gerade dabei ist zu schliessen, noch ein paar Bananen, damit wir nicht hungern muessen.
Im TV laeuft das Neujahrsprogramm. Es ist fast nicht mehr lustig, sondern tut richtig weh, wieviel Kitsch und falsches Pathos an einem solchen Tag aus der Kiste quillt. Alles bonbonbunt und die Lieder in Playback, aber immer nich mal zufaellig synkron, sondern immer voll daneben, wie eine Parodie auf sich selbst.
Chinesen moegen das Feuerwerk, sie haben es ja selbst erfunden. Inzwischen koennen wir in Deutschland aber wacker mithalten: Hier wird auch nicht mehr in den Himmel geschossen als bei uns.
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