September 8, 2022
Dritter Tag: Von Frauenwald nach Hohenau
Der Blick aus dem Fenster bietet mir Zweierlei. Der Himmel ist bewölkt, es regnet ein wenig. Traurig. Aber dass ich nicht in schlechte Stimmung verfalle, dafür sorgt ein bunter Regenbogen.Vor dem Frühstück gehe ich in den Garten hinaus und mach ich einigen Aufnahmen.
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Auch der Frühstück in diesem Haus ist natürlich anders als in einem gewöhnlichen Hotel. In Schwaden von Rauchkerzenduft, sowie bei Klängen von sanfter indischen Meditationsmusik werden drei Gänge gereicht:
- Kalte Reissuppe mit Knoblach.
- Hirse mit Granatapfelkernen, warm.
- Karottenbrei, kalt.
Dazu eine interessante Ayurveda-Teemischung. Soviel Natur früh am Morgen finde ich gewöhnungsbedürftig, aber es soll sehr gesund sein.
Ich möchte aber nicht spotten, die Menschen hier, so die Wirtsleute wie die Gäste sind rührend herzlich und sehr sympathisch.
Der Tag ist ein Regentag. Schon bei dem Start tropft es. Dazu weht ein unangenehm kalter Wind. "Vergnügen" buchstabiert sich ganz anders.
Nach Altreichenau ist die Landschaft in milchigen Nebel getaucht. Es ist eine einsame Gegend, kein Verkehr, keine Geräusche, ich habe das Gefühl allein auf der Welt zu sein.
Etwa an der halben Strecke erreiche ich Waldkirchen, ein lebhaftes Städchen mit etwa 10.000 Einwohnern, und mit einem hübschen Marktplatz. In einem Café bekomme ich endlich den Kaffee, den ich so vermisst habe. Nichts gegen Reissuppe, aber ohne Kaffee fängt für mich der Tag gar nicht richtig an!
Eine Besonderheit in Waldkirchen sind die steinernen Radabweiserfiguren. Radabweiser sind Steinklötze, die in früheren Zeiten die Ecken der Häuser geschützt haben, indem die es verhinderten, dass Kutschen, die die Kurve um die Ecke zu eng nahmen, die Hausecken beschädigten. Die Radabweiser von Waldkirchen sind allerdings aus neueren Zeiten. Sie dienen weniger dem Schutz, sie sind eher Schmuck für die Häuser.
Ab Waldkirchen bis Hohenau, wo ich heute Zimmer genommen habe, gießt es. Ich will nur möglicht schnell unter Dach kommen und nehme den kürzesten Weg, einen starkbefahrene Landstraße.
In Hohenau bekomme ich ein schönes Zimmer, wo ich meinen nassen Klamotten zum Trocknen auslegen kann. Mit einem guten Abendessen in dem hauseigenen Gastwirtschaft bekommt dieser Regentag doch noch einen sonnigen Abschluss.
Today's ride: 40 km (25 miles)
Total: 125 km (78 miles)
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